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„Zug in die Freiheit“ als Preview bei der Dresdner Filmnacht

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Foto: (c) Bernd Cramer/MDR

Am 20. August lädt der MDR 3.000 Zuschauer zum Public Viewing des 90-minütigen Doku-Dramas ein. Gezeigt wird der Weg der Prager Botschaftsflüchtlinge 1989 – eine Reise ins Ungewisse, zwischen Hoffen und Bangen.

Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, 30. September 1989. Wochenlang harren tausende DDR-Flüchtlinge in Gebäude und Garten des Palais Lobkowitz in Prag aus und hoffen auf Ausreisegenehmigung in den Westen. Die langersehnten Worte erklingen endlich vom Balkon des Botschaftsgebäudes: „Ich bin zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ Der Rest der Rede von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher geht im Jubel der Menge unter.

Auf ihrem Weg nach Westen müssen die Züge aber das Territorium der DDR durchqueren, denn Partei und Regierung bestehen auf eine offizielle „Ausbürgerung“ aus dem Land. Dresden, Karl-Marx-Stadt, Plauen – vor den Flüchtlingen liegt somit eine Zugfahrt von 253,7 Kilometern durch DDR-Gebiet. Als diese das erfahren, versucht Genscher die besorgten Menschen zu beruhigen: „Ich bin den Weg, den sie jetzt gehen 1953 selbst gegangen, ich weiß wie schwer ihnen zumute ist, aber jeder Zug wird von Personen meines Vertrauens begleitet werden.“

Die Kunde vom „Zug in die Freiheit“ verbreitet sich schnell. Entlang der Strecke kommt es zu Unruhen. Nicht wenige versuchen auf die durchfahrenden Züge zu springen, tausende Menschen winken den Flüchtenden hinterher. Es kommt zu Sitzblockaden und Verhaftungen. Nach sechs Stunden Fahrt erreicht der erste Zug aus Prag morgens Hof – den ersten größeren Ort in der Bundesrepublik.

Aber was genau passierte in der Zeit zwischen Genschers umjubelter Ankündigung in Prag und der Ankunft der Züge in Hof? Was geschah auf dem Weg zu den Zügen, wie war die Stimmung während der Fahrt, was trug sich entlang der Strecke zu? Das 90-minütige Doku-Drama „Zug in die Freiheit“ lässt die emotionalen Momente durch aufwendig nachgestellte Szenen, hochwertiges Archivmaterial sowie Interviews mit Zeitzeugen wieder lebendig werden.

Der in Eisenach geborene Jens Hase erinnert sich: „Die Angst ist mitgefahren, ganz eindeutig, aber wir waren ja auch eine Masse. Ich habe mir dann immer gedacht, wenn die jetzt anhalten, wenn sie uns rausholen, wir sind immer noch viele. Wir sind nicht einer, wir sind viele.“

Schon vor der Ausstrahlung im Herbst auf ARTE, im Ersten und im MDR FERNSEHEN lädt der MDR 3.000 Zuschauer ein, sich den Film auf der Großleinwand unter freiem Himmel anzuschauen. Vor der weltberühmten Silhouette der Dresdner Altstadt am Elbufer heißt es am 20. August um 20.30 Uhr „Film ab!“ Der Eintritt ist kostenfrei.

Gedreht wurde die Koproduktion von MDR und Broadview TV in Zusammenarbeit mit ARTE – unter der Regie von Sebastian Dehnhardt und Matthias Schmidt. Ergänzt wird das Projekt durch eine weitere Dokumentation, die den Bogen in die Gegenwart schlägt. Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Webspecial auf mdr.de/89 und ein Radio-Feature bei MDR FIGARO.

„Zug in die Freiheit“ sendet der MDR innerhalb seines zentralen Projektes „25 Jahre Friedliche Revolution“: 25 Jahre Friedliche Revolution sind auch 25 Jahre Medienfreiheit. Im Mittelpunkt der medienübergreifenden ganzjährigen Berichterstattung in TV, Hörfunk und im Internet stehen die Helden und Zeitzeugen von damals, Ereignisse und Hintergründe, der Wandel für die Menschen und die Veränderung ihrer Lebenswirklichkeit. Ein weiterer Programmhöhepunkt ist der TV-Film „Bornholmer Straße – Die unglaubliche, aber wahre Geschichte des Oberstleutnant Harald Schäfer“ im Herbst im Ersten.

© PROMI-OK/MDR

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