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Mietwohnungen in Berlin für viele Interessenten zu teuer

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Bild: © Jogyx Fotolia.com

Wer in Berlin auf Wohnungssuche ist, muss bereit sein, Kompromisse einzugehen. Wunsch und Wirklichkeit driften oft weit auseinander, so das Ergebnis einer aktuellen Analyse von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale. Demnach müssen Wohnungssuchende oftmals Abstriche bei der Wohnlage machen. Außerdem übersteigt die monatliche Miete der Wohnungsangebote oft das dafür eingeplante Budget der Berliner.

Wunschwohnung liegt verkehrsgünstig und ist preiswert

Mit Blick auf das Suchverhalten von Interessenten wird deutlich: Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg sind zwar beliebt, gehören aber nicht zu den gefragtesten Wohnvierteln. Angesichts der hohen Mieten und der touristischen Prägung bevorzugen viele Wohnungssuchende andere Bezirke: Pankow beispielsweise ist eine angesagte Adresse bei jungen, meist gut ausgebildeten Eltern. Bei Wohnungssuchenden am begehrtesten sind Charlottenburg, Wilmersdorf und Schöneberg sowie die südlichen Quartiere Tempelhof, Neukölln und Treptow – Hauptsache der S-Bahn-Ring liegt nicht zu weit von der Wohnung entfernt.

Selbst Reinickendorf, wo es neben ruhigen grünen Ecken auch soziale Brennpunkte wie das Märkische Viertel gibt, steht im Fokus vieler Suchender. Denn hier sind die Mieten noch vergleichsweise günstig.

Oft sind es einzelne Kieze in den Bezirken, die das Interesse der Suchenden wecken. Der rege Zuzug nach Berlin in den letzten Jahren verschärft die Situation in den begehrten Vierteln zusätzlich. Wohnungen in Stadtrandlage mit schlechterer Verkehrsanbindung sind jedoch auch in beliebten Bezirken Ladenhüter.

Dass Stadtrandlagen für einen Teil der Wohnungssuchenden auch ihren Reiz haben, zeigen Spandau und Köpenick: Wer großen Wert auf Naherholung in der Umgebung legt, sucht hier nach einer Wohnung. Wohlhabendere zieht es hingegen nach Zehlendorf, das mit vielen Villen, dem Schlachtensee und der Krummen Lanke sowie einer gediegenen Atmosphäre eine hohe Lebensqualität bietet. Auch Friedrichshain und Kreuzberg stehen nicht auf jeder Wunschliste ganz oben, sondern erfüllen eher spezielle Bedürfnisse: Zahlreiche Bars und Clubs machen beide Bezirke lebendig und vor allem für junge Leute, Studenten und Kreative attraktiv.

Bei Neu- und Alt-Berlinern am wenigsten gefragt sind Wohnlagen in Hellersdorf, Marzahn und Hohenschönhausen, die Bezirke, in denen Plattenbausiedlungen zum großen Teil das Stadtbild dominieren.

Neben der Wohnlage ist auch der monatliche Mietpreis ein wichtiges Entscheidungskriterium. Dabei haben die Berliner genaue Vorstellungen: Intensiv gesucht werden derzeit vor allem günstige und mittelpreisige Wohnungen – und zwar überall in Berlin. Zwischen 400 und 600 Euro monatlich wollen die meisten Berliner für eine Mietwohnung ausgeben. Dagegen zielen nur 4 Prozent der Suchanfragen auf Mietwohnungen ab, die pro Monat 1.000 Euro und mehr kosten.

Wohnungsangebot deckt sich oft nicht mit Bedürfnissen

Gerade diejenigen, die eine günstige Wohnung suchen, brauchen Geduld. Denn 55 Prozent aller angebotenen Mietwohnungen kosten pro Monat ab 600 Euro aufwärts. Schnäppchenwohnungen unter 400 Euro monatlicher Kaltmiete sind im gesamten Stadtgebiet dagegen rar. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass in den letzten Jahren viele Wohnungen saniert oder neu gebaut wurden und Vermieter auch die Preise für neu vermietete Bestandswohnungen dementsprechend angepasst haben. Vor allem Berufseinsteiger, Studenten und Geringverdiener müssen deshalb oft Abstriche bei der Ausstattung oder der Wohnlage machen.

Der Berliner Senat hat inzwischen einige Flächen in der Innenstadt ausgewiesen, auf denen in den kommenden Jahren neue Wohnungen entstehen könnten. Zudem hat er gemeinsam mit den Wohnungs- und Bauwirtschaftlichen Verbänden Anfang Juli das „Bündnis für Wohnungsneubau“ beschlossen. Bauherren erhalten dadurch einen Anreiz, wieder mehr neue Wohnungen auf den Markt zu bringen – verstärkt auch für einkommensschwächere Berliner.

Die Analyse wurde von immowelt.de auf Basis der Angebote und Gesuche in Berlin durchgeführt, die im 1. Quartal 2014 auf immowelt.de veröffentlicht beziehungsweise gestellt wurden.

© PROMI-OK/Immowelt

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