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Heimreise in den Krieg

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Bild: Radio Bremen / William Dubas

Radio Bremen-Reportage „Heimreise in den Krieg“ am 28. März im Ersten

Am neunten Kriegstag kann der Ukrainer Volodymyr Skvortsov aus Nordenham an der Unterweser die Bilder aus seiner Heimat nicht mehr ertragen. Der 36-jährige lässt Frau, Kinder und sein sicheres Leben in Deutschland zurück, um in der Ukraine zu helfen, notfalls sogar zu kämpfen. Er entscheidet sich für sein Heimatland, das er als 16-jähriger verlassen hat. 

Das Erste sendet die Radio Bremen-Reportage von William Dubas und János Kereszti am Montag, 28. März, 20:30 bis 21:00 Uhr. 

Als Volodymyr die Grenze überquert, kommen ihm massenhaft Geflüchtete entgegen. Der Krieg wirft seine Schatten bis in den Westen. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind geflohen und noch auf der Flucht. Der Bahnhof in Lemberg ist voller Menschen aus Charkiw, Cherson und anderen belagerten Städten. Sie erzählen von ihren Erlebnissen: Bomben, Hunger und dem Leben in dunklen Kellern. 

Die Reise mit einem Auto und einem Anhänger, vollgepackt mit Hilfsgütern, führt Volodymyr nach Tscherwonograd, wo er geboren ist, ostwärts bis Chmelnyzkyj und in die westukrainische Metropole Lviv (Lemberg) – bis in die frisch ausgehobenen Schützengräben rund um die Stadt. 

In Tscherwonograd hat Volodymyr noch eine Wohnung. Er hat sie Geflüchteten überlassen. Beim Besuch seiner Geburtsstadt erzählen sie von ihren Erlebnissen. Volodymyr wird eine Woche lang brauchen, um ihre Ausreise nach Deutschland in einem Kleinbus zu organisieren. 

Der 36-Jährige überlegt, ob er selber zur Waffe greifen soll, um die Ukraine zu verteidigen. An der Rekrutierungsstelle steht er lange und schaut auf die Schlange von Freiwilligen, darunter Väter mit ihren Söhnen. Volodymyr wird registriert, aber nicht eingezogen, denn er hat keine militärische Ausbildung und Erfahrung. Aus der ganzen Welt haben sich qualifiziertere Kämpfer gemeldet. 

Schließlich wird Volodymyr in der Ukraine bleiben, um Lieferungen von Hilfsgütern zu koordinieren und zu Bedürftigen zu bringen. 

Nach achttägiger, gemeinsamer Reise an den Rand des Krieges kehrt Kameramann William Dubas mit einer Gruppe Geflüchteter nach Deutschland zurück. Volodymyr begleitet die Gruppe bis zur polnischen Grenze. Seine Frau Katja ist 16 Stunden gefahren, um ihn für wenige Minuten in die Arme nehmen zu können. Keiner kann sagen, wann die nächste Gelegenheit dazu sein wird. Volodymyr will gleich wieder zurück nach Tscherwonograd. Er muss seinem Land helfen. 

„Heimreise in den Krieg“ ist eine Reportage über Lebensentscheidungen in Zeiten des Krieges. 

Eine Produktion von Filmteam Papstein in Zusammenarbeit mit Bremedia Produktion im Auftrag von Radio Bremen (Redaktion Thomas von Bötticher) für Das Erste und die ARD Mediathek 2022.

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