Johann Lafer: „Die Droge Erfolg hat mich Stück für Stück erwischt“
Johann Lafer hat im Laufe seines Lebens bereits vieles erreicht: Eröffnung von Restaurants, Moderation von Kochshows und Veröffentlichung von Büchern. Doch wird alles, was dieser berühmte Koch anpackt, zu Gold? „All das, was ich gemacht habe, ist nie konzeptionell geplant worden. Am Anfang stand ein kleines, erfolgreiches Restaurant. Sehr bald brauchten wir etwas Größeres, um die vielen Anfragen zu befriedigen. Dann ergab sich eins aus dem anderen“, erklärt der 66-Jährige in einem Interview mit dem Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“.
Trotz seines Erfolgs gesteht er ein, dass dieser auch seine Schattenseiten hatte: „Die Familie kam oft zu kurz. Wenn es mir gelang, die Kinder in den Kindergarten zu bringen, war das schon viel. Es war ein ständiger Kampf mit meinem Gewissen. Darunter habe ich lange extrem gelitten.“
Dennoch setzte Lafer immer noch einen drauf und hat bis heute mehr als 3000 Kochsendungen gemacht. Er vermutet, dass der Grund dafür in seiner Kindheit liegt: „Als Kind hatte ich nie das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Sätze wie ‚Hansi, ich hab dich lieb‘ oder ‚Du hast das toll gemacht‘ fehlten mir. Meine beiden Schwestern und ich wurden zwar fürsorglich umsorgt, aber das kam zu kurz. Als ich 1981 bei Eckart Witzigmann arbeitete, drehte der ORF bei ihm, und ich lief drei Sekunden hinten durchs Bild. Meine Eltern fingen an zu weinen. Ich fragte sie, warum. ‚Wir sind so stolz auf dich! Bist du wirklich in so einem Betrieb?‘ Da habe ich gemerkt: ‚Ich muss etwas tun, um ihre Anerkennung zu bekommen.‘ So hat mich die Droge Erfolg Stück für Stück erwischt.“
Das gesamte Interview kann in der aktuellen Ausgabe des „Senioren Ratgeber“ nachgelesen werden.
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