Start Musik Main Jessie J: „Sweet Talker“ erscheint am 14. Oktober 2014

Jessie J: „Sweet Talker“ erscheint am 14. Oktober 2014

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Foto: (c) Universal Music

An Jessie J kommt keiner vorbei. Erst veröffentlicht die talentierte Sängerin ihre SingleBang Bang„, auf der sie sich die musikalische Unterstützung von Nicki Minaj und Ariana Grande holte, und jetzt geht es schon mit einer weiteren Neuigkeit weiter: Jessie J stellt und ihr Artwork zum kommenden AlbumSweet Talker“ vor. Alle ganz Ungeduldigen können sich die neue Platte zudem ab sofort vorbestellen.

Jessie-J--Sweet-Talker--Standard-Cover

Ihr ansteckendes Lachen kündigt sie schon von weitem an, dann betritt sie mit ihren 15-Zentimeter-Absätzen und dem perfekt sitzenden Bob den Raum und setzt sich erst mal ans Klavier. Die Rede ist von Jessie J, jener britischen Überfliegerin, die in ihrer Heimat schon längst für ihre Stimmgewalt, ihr ausgefeiltes Songwriting, ihren ausgeprägten Sinn für Humor und nicht zuletzt für ihren grandiosen Look bekannt ist.

Mit heftigem Akzent sagt sie dann: „Nur kann ich leider gar nicht spielen. Oh Mann, ich wünschte, ich hätte das irgendwann gelernt. Trotzdem tue ich gerne so, als ob ich Klavier spielen könnte“, sagt sie und lächelt.

Jessie J ist weitaus mehr als irgendein aufsteigender Stern am Pop-Himmel – beziehungsweise am R&B-Himmel oder am HipHop-Himmel (schließlich fließen in ihrem Sound diverse Stile zusammen). Die in Essex aufgewachsene Sängerin ist definitiv in ganz unterschiedlichen Genres beheimatet; sie passt ihr Talent gewissermaßen jedem Style an, zu dem man sich das Herz aus dem Leib singen kann, und wenn sie loslegt, fühlt man sich automatisch in die Motown-Ära zurückversetzt. Auch wenn sie keine Klavierstunden hatte, gelingt es ihr allein mit dieser Stimme, die Leute umzuhauen; dazu verfügt sie über das nötige Können als Songschreiberin – schließlich hat sie schon den einen oder anderen internationalen Megahit geschrieben…

Schon beim ersten Anhören liegt auf der Hand, dass Jessies Sound vollkommen einzigartig ist: Auf ihrem Debütalbum „Who You Are“ begegnet man einer begnadeten Songschreiberin, die ihre Zuhörer mit ihren grandiosen Texten auf eine Reise mitnimmt, die man so schnell nicht vergessen wird.

Selbst wenn der Weg zum Erfolg für sie bisweilen steinig war, betont Jessie nachdrücklich, wie gewöhnlich und unspektakulär ihre Kindheit doch war. Sie wuchs als jüngste Tochter mit zwei älteren Geschwistern auf; ihre Mutter war Kindergärtnerin, ihr Vater Sozialarbeiter. „Meine Familie ist schon sehr kreativ veranlagt, aber mit Gesang hatten die anderen nichts am Hut. Ich war die einzige, die ihre Erfahrungen permanent mit den passenden Melodien unterlegen musste.“

Passende Melodien – das ist überhaupt ein zentrales Stichwort, denn die inzwischen 22-jährige Jessie jagt ihnen schon seit geraumer Zeit hinterher: Ihr allererster Song hieß „Big White Room“; sie schrieb ihn im zarten Alter von 17. Inspiriert hatte sie in diesem Fall ein Krankenhausaufenthalt, den sie als 11-Jährige durchstehen musste, wobei die eigentliche Tragik darin bestand, dass der Junge, mit dem sie sich das Zimmer teilte, schließlich starb.

„Mir war sofort klar, dass ich über diese Erfahrung einen Song verfassen musste“, berichtet sie. Das Resultat verfolgt sie bis heute und spielt noch immer eine große Rolle in ihrer Karriere, denn „Big White Room“ zählt nach wie vor zu den meistgeschauten YouTube-Videos von ihr, und die Fans jubeln am lautesten, wenn sie diese Nummer live präsentiert. Obwohl „Big White Room“ nie offiziell im Radio lief, verzeichnet ihr Clip inzwischen rund 300 000 Hits; dazu existieren über 50 Coverversionen von anderen Usern. „Dieser Song fühlt sich wie eine Art musikalische Kuscheldecke an, wie etwas, das einem ein gutes und sicheres Gefühl gibt – und ich bin wahnsinnig froh darüber, dass die Leute den Text auch auf ihr Leben beziehen können.“

Während der Track im Netz die Runde machte, unterzeichnete Jessie J einen Vertrag bei einem Indie-Label, der allerdings nicht lange halten sollte. Dann ging sie auf Tour und begleitete diverse hochkarätige Acts wie Macy Gray, die Sugababes, Girls Aloud, Chris Brown, Jools Holland, Cyndi Lauper oder auch den Überflieger Taio Cruz. Und während sie so immer mehr Menschen ihr stimmliches Können und ihre ansteckenden Songs präsentierte, nutzte Jessie die Gelegenheit, feilte weiterhin an ihrem Sound und lernte nebenbei auch noch, wie man ganz unterschiedliche Menschenmengen begeistern kann. „Ich hatte noch nie eine Band. Das war immer nur ich, die CD mit meinen Tracks und meine Heels – das musste genügen, um diese riesigen Bühnen zu füllen. Aber ich fand es toll, dass ich mich hinter nichts und niemandem verstecken konnte.“ Das einzige Problem war, dass ihr Label irgendwann Pleite ging und dichtmachte.

Da Jessie immer noch einen Publishing-Deal (mit der Sony) in der Tasche hatte, machte sie zunächst als Songschreiberin weiter und feilte auch hier fleißig an ihrem Können. Zum Glück sollte es gar nicht lange dauern, bis diverse Angebote auf ihrem Tisch landen sollten. So war einer ihrer Songs, „Sexy Silk“, schon wenig später in einer internationalen Kampagne von NIVEA zu hören: „Ich weiß noch genau, wie ich den Clip zum ersten Mal im Kino gesehen hab und einfach nur rufen wollte: ‚Der ist von mir! Der ist von mir!'“ Dabei waren die Werbe-Deals erst der Anfang…

In den letzten paar Jahren hat Jessie als Songschreiberin unter anderem für Chris Brown und Lisa Lois gearbeitet, die Gewinnerin der holländischen „X Factor“-Show. Als Co-Autorin dachte sie sich zudem die Melodie eines absoluten Superhits aus: „Party In The U.S.A.“ von Miley Cyrus. „Als mir Dr. Luke dann eine SMS schickte, in der stand, dass mein Song in den iTunes-Charts auf Platz #1 lag, hielt ich das ehrlich gesagt für einen Witz“, erzählt sie lachend.

Inzwischen ist Jessie bei Universal unter Vertrag – in den USA hat sie bei Lava/Universal Republic unterzeichnet. „Ich würde fast sagen, dass mein Album ein typisches Beispiel für die stilistische Bandbreite ist, die in der zeitgenössischen Musiklandschaft existiert. Es funktioniert also gewissermaßen wie ein iPod… Wenn man heutzutage in den Club geht, dann gibt es da keine unterschiedlichen Räume mehr, in denen entweder nur Pop oder nur R&B läuft. Stattdessen ist alles miteinander vermischt, und den Leuten ist das auch vollkommen egal, denn sie wollen einfach nur großartige Songs hören.“

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