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SOS-Kinderdörfer und SOS Humanity bündeln Kräfte

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Bild: SOS Humanity/Arez Ghaderi

Rettung im Mittelmeer: SOS-Kinderdörfer und SOS Humanity bündeln Kräfte

Im Jahr 2023 sind so viele Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ertrunken wie seit 2017 nicht mehr. Bis jetzt sind mindestens 2500 Menschen ums Leben gekommen oder werden vermisst, darunter auch Kinder und Jugendliche. Um sich für Kinder auf der Flucht einzusetzen und sie zu schützen, haben die SOS-Kinderdörfer und SOS Humanity eine Partnerschaft geschlossen.

Weltweit engagieren sich die SOS-Kinderdörfer vielfach für Kinder und Familien, die auf der Flucht sind. Dies geschieht beispielsweise in Auffanglagern in Crotone, Italien, wo viele Menschen ankommen. In Zusammenarbeit mit SOS Humanity möchten die SOS-Kinderdörfer ihre Unterstützung verstärken.

Seit 2016 führt die zivile Seenotrettungsorganisation SOS Humanity Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer mit ihrem Schiff durch. Seit Mitte 2022 konnte die Organisation 1.608 Menschen retten, darunter 568 Minderjährige und 150 Frauen, die dem Ertrinken entgangen sind. Seit Beginn ihres Einsatzes im März 2016 konnten insgesamt 36.239 Menschen gerettet werden, darunter 8.668 Minderjährige.

Es ist von entscheidender Bedeutung, den Kindern und Jugendlichen zu helfen, sagt Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit. „Insbesondere Kinder erleiden traumatische Erlebnisse auf See. In Zusammenarbeit mit SOS Humanity setzen wir alles daran, die speziellen Schutzbedürfnisse von Kindern, Minderjährigen und Frauen zu erfüllen. Wir streben nicht nur danach, Menschenleben zu retten, sondern auch den Geretteten nach ihrer Rettung aus dem Meer eine sichere Umgebung und eine würdevolle Atmosphäre zu bieten, in der sie sich von den Strapazen ihrer Flucht erholen können. Wir möchten, dass sie sich sicher und geschützt fühlen und vor Ausbeutung, Menschenhandel, Missbrauch und Gewalt bewahrt werden.“

Till Rummenhohl, Geschäftsführer von SOS Humanity, erklärt: „Die Kinder und zahlreichen unbegleiteten Minderjährigen an Bord unseres Rettungsschiffes Humanity 1 bilden eine besonders schutzbedürftige Gruppe unter den Geretteten. Oft sind sie nach Monaten oder Jahren der Flucht unter unvorstellbaren Umständen zum ersten Mal in Sicherheit. Das unmittelbare Schützen und Begleiten nach der Rettung aus Seenot ist eines unserer Hauptanliegen. Deshalb freuen wir uns besonders über die Zusammenarbeit mit den SOS-Kinderdörfern weltweit, mit denen uns mehr als nur der Name SOS verbindet.“

Das gemeinsame Pilotprojekt umfasst eine Reihe von Maßnahmen, darunter die Bereitstellung und Ausstattung kinder- und frauenfreundlicher Räume, geschlechtersensible medizinische und psychosoziale Betreuung der Geretteten sowie die Sicherstellung der Verpflegung an Bord.

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